Einen besonderen Stellenwert haben die Geburtstage in unserem Kindergarten. Einen Tag vor dem Geburtstag des Kindes wird mit allen Kindern der Geburtstagskuchen gebacken. Wenn das Geburtstagskind dann am nächsten Tag morgens in den Gruppenraum kommt, ist schon alles vorbereitet: Ein Maltisch ist eingerichtet – so kann jedes Kind dem Geburtstagskind ein Bild malen – und Blumen und Kerzen stehen für die Geburtstagsfeier auf dem Kerzentisch bereit. Alle freuen sich über diesen besonderen Tag. Im Abschlusskreis hören die Kinder die Geburtstagsgeschichte – gemeinsam mit den eingeladenen Eltern des Geburtstagskindes – und es wird gemeinsam gesungen, die Malmappe und das Geschenk bewundert.
Das Kindergartenjahr lebt im Rhythmus der Jahreszeiten und den dazugehörigen Festen. Ein kleiner Überblick :
Nach den Sommerferien genießen wir meist noch den Spätsommer oder es ist bereits Herbst.
Bald wird sich auch auf die Erntezeit vorbereitet, z.B. Marmeladen gekocht, allerlei gesammelt und gebastelt, was der Herbstwind von den Bäumen gepustet hat (Kastanientiere oder Herbstketten). Auch zu unserem Bauer Schümann fahren wir, um das Korn und die Möhren zu ernten. In der Erntezeit wird das Korn gedroschen, mit der Mühle zu Mehl gemahlen und daraus das Erntebrot gebacken. Die Kinder dürfen gerne Gemüse und Obst aus ihrem Garten mitbringen, welches dann gemeinsam für das Frühstück zubereitet wird. Wir feiern auch ein kleines Erntedankfest, an dem die Kinder hübsch geschmückte Erntekörbchen mit ihren guten Gaben mitbringen dürfen.
Am 29.9. beginnt die Michaeli Zeit. Sankt Michael, Sankt Martin und Sankt Nikolaus bilden die drei Feste, die in ihrer Bildhaftigkeit dazu beitragen, die Kinder in die Advents- und Weihnachtszeit zu führen. So lebt bei den Kindern zur Michaeli Zeit die Legende des Ritter Georg, der die schöne Königstochter durch seine mutige Tat vom Drachen befreit. Das Böse wird durch den wahrhaftig guten Mut gebannt. Es werden dann z.B. Papierdrachen und Schwerter mit den Kindern gebastelt.
Am 11.11. ist Martinstag. Sankt Martin steht für Opferbereitschaft, Güte und Mitgefühl – er trug symbolisch sein Licht ins Dunkel und erhellte damit die Welt. Dies tun wir auch mit den Kindern: Wir spielen in unserem Reigen die Martinsgeschichte nach und basteln unsere Laternen, mit denen wir dann an dem Tag des Laternelaufens, gemeinsam mit den Eltern, die „Welt erhellen“.
Im Dezember beginnt die Adventszeit, welche wir gleich zum Anfang in einem besonderen Rahmen in unserem „Adventsgärtchen“ (eine aus Tannengrün gelegte Spirale, in die jedes Kind sein Apfel-Licht stellen darf) begehen. Dies geschieht zusammen mit allen Eltern. Im Kindergarten kehrt nun eine besondere Stimmung ein; alles ist mit Tannengrün geschmückt, es duftet nach Tanne und Bienenwachskerzen. Auf dem Jahreszeitentisch ist die Krippe aufgebaut, auch Maria und Josef machen sich mit ihrem Esel auf den Weg. Die Kinder spielen das Krippenspiel, es werden Adventslieder gesungen und Vorbereitungen für das Weihnachtsfest getroffen.
Sankt Nikolaus schaut auch im Kindergarten vorbei und bringt den Kindern Nüsse und Äpfel; nun wissen auch die Kleinsten: Es ist nicht mehr weit bis zur Heiligen Nacht. Auf dem Adventskranz brennt jeweils eine Kerze mehr, es sind schon viele Türchen beim Adventskalender geöffnet und die Krippengärtchen mit Maria und Josef werden langsam fertiggestaltet.
Nachdem wir so fleißig gebacken, gebastelt und geschafft haben, ist es endlich soweit: Wir feiern mit den Eltern und allen Kindern unsere kleine Weihnachtsfeier, zu der wir unser Krippenspiel spielen; es werden auch die von den Kindern gebackenen Kekse und selbstgezogenen Kerzen verteilt, die mit nach Hause genommen werden dürfen.
Nach den Weihnachtsferien begrüßen wir das neue Jahr und befinden uns in der Drei-Königs-Zeit, die wir ebenfalls feierlich gestalten. Wir kneten mit den Kindern die drei heiligen Könige aus Knetbienenwachs und spielen unser Drei-Königs-Spiel.
Im Winter schauen wir uns mit den Kindern die Natur an; viele Tiere schlafen oder sind weit weggeflogen. Die Tiere, die aber da geblieben sind, haben großen Hunger: So denken wir beim Frühstück nicht nur an uns, sondern befüllen auch das Vogelhäuschen und hängen Meisenknödel auf.
Während wir noch den Schnee rufen und die „Enten Schlittschuh fahren“ lassen (ein Fingerspiel), kündigt sich bereits das nächste Fest an – der Fasching steht im Februar vor der Tür und die Kinder haben viel Freude daran, bunte Girlanden und Blumen für das Fest vorzubereiten. Am Rosenmontag feiern wir im kleinen Rahmen unser Faschingsfest – es wird fleißig in den Bastelstuben gebastelt, gewerkt und gebacken.
Der Frühling kündigt sich meist mit kleinen Vorboten „Schneeglöckchen“ an; nun singen wir den Frühling herbei und schauen dabei zu, wie die Erde langsam erwacht. Auch der Bauer geht nun aufs Feld, jetzt besuchen wir wieder unseren Bauer Schümann, um mit allen Kindern und Eltern das Korn zu säen.
Die Osterzeit steht nun vor der Tür und wir werden fleißig: Wir bemalen und färben Eier, filzen kleine Häschen, säen unser Ostergras und binden einen Osterkranz.
In der Himmelfahrtzeit binden wir kleine Vögelchen aus Wolle und merken auch beim Wandern im Wald, wie viele Vögel nun singen und nisten. Zu Pfingsten backen wir unser Pfingstrosenbrot und jedes Kind zündet eine eigene Kerze an. Hierbei wird ein lieber Mensch genannt, der dabei gerade bedacht wird.
Nun kommt der Sommer mit großen Schritten, vor allem die Schulkinder haben nun viel zu tun – ihre „Königskind Arbeit“ muss bald fertig sein. Wir pflanzen das Gemüse in unserem Beet, singen und tanzen unsere Sommertänze und freuen uns auf den Königskind-Ausflug, das Sommerfest und die Verabschiedung der Schulkinder.